Was ist Stickbreyn?

Stickbreyn ist für mich eine der schönsten Handarbeitsarten, die ich bis jetzt kennen gelernt habe. Sie verbindet mich mit unserem herrlichen Ostfriesland. Lange habe ich gesucht bis ich jemanden gefunden habe bei dem ich diese Kunst erlernen konnte. Eine ältere Frau ganz in meiner Nähe hat es mir dann beigebracht.

Es scheint nur hier in Ostfriesland bekannt zu sein. Sie erzählte, die Technik hätte sie von ihrem Vater erlernt. Früher, genau wie heute, wurde es nur durch Mundpropaganda und von Hand zu Hand weitergegeben.

Das Stickbreyn war hauptsächlich für die älteren Herren gedacht. Wenn Menschen am täglichen Arbeitsleben nicht mehr teilnehmen konnten, haben sie in der warmen Küche meistens direkt am Ofen gesessen und gebreyt. So wurde es mir von vielen alten Leuten berichtet. Auch hätten viele Fischer diese Kunst beherrscht.

Den Stick machte sich damals jeder selber. Entweder wurde er aus Fischgräten, Knochen oder auch kleinen Stöckchen geschnitzt.

Wofür haben die Menschen das Stickbreyn gebraucht? Besonders geeignet ist sie für warme, strapazierfähige Sachen, wie Mützen und Handschuhe. Aber auch Taschen, Beutel und viele andere nützliche Dinge können gebreyt werden. Sie merken sicher, wie verliebt ich in diese Handarbeitsart bin und wie stolz es mich macht, diese Kunst ausführen zu können. Durch Kurse und mit meinem Buch möchte ich erreichen, das dies nicht verloren geht und unsere Kinder diesen Teil unserer Kultur nicht vergessen. Mich lässt es einfach nicht los und es kommen immer neue Anleitungen dazu. Einige meiner Anleitungen haben wir ja nun in diesem Buch beschrieben, aber der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Mein besonderer Dank gilt aber der lieben Frau Dinni Heyen, bei der ich gelernt habe, zu breyn. ( Leider ist Frau Heyen verstorben. Sie hat nicht mehr erlebt wie erfolgreich das Stickbreyn geworden ist.)